Tourdaten:
Höhendifferenz: 1100m, davon Bike 550m
Bike-Strecke: 22,6 km
Zeit: 5h
Strecke:
Benediktbeuren / Alpenwarmbad - Materialseilbahn (Bike Strecke) - Tutzinger Hütte - Zustieg N-Wand - Maximiliansweg - Tutzinger Hütte - Materialseilbahn - Benediktbeuren (Bike)
Notizen:
Heiss, schwül. Start um 11:00 am Schwimmbad, Bikestrecke gelassen angegangen, allerdings 1:15 im Gegensatz zur früheren Zeiten, die des öfteren unter einer Stunde lagen.
An der Tutzinger Hütte versuche ich, wenigstens die Metallplatten des Klickpedalsystems von den Schuhen abzuschrauben, was nicht gelingt, weil sich zwei Schrauben nicht mehr bewegen lassen. Vielleicht ein Zeichen, denk ich noch. Ich bin aber trotzdem noch motiviert, obwohl ich es nicht geplant hatte, über den Maximiliansweg durch die Nordwand zu steigen statt einen der beiden Normalwege zu gehen. Offensichtlich bin ich leichtsinnig, da ich die Tour schon öfter gemacht habe. Apfelschorle und Sniggers vor dem Start. Zustieg und Einstieg problemlos, doch merke schon dass die Wand noch sehr feucht ist (besonders die Schrofen) und die Schuhe nicht gut halten. Gehe trotzdem weiter.
Auf der Rippe steigt gerade eine Seilschaft ein, ich bin direkt neben den beiden. Einige heikle Stellen wegen Rutschigkeit. Moral baut ab. Kurz unter dem letzten Steilaufschwung vor dem Gipfel bin ich unsicher über den weiteren Weg. Mache einige Versuche, finde es heikel, bin mir nicht sicher, es muss direkt hoch gehen zur Höhle vor der Schlüsselstelle. Beim Antreten an den Fels rutsche ich leicht weg mit dem rechten Fuss und sehe spontan ein, dass mir die noch kommende Schlüsselstelle zu heikel ist mit diesen Fahrradschuhen und ohne jede Absicherung.
Ich drehe um, klettere wieder runter. Mir ist bewusst, dass der Abstieg durch die Wand ebenfalls gefährlich ist, zumal ich merke wie schlecht die Schuhe halten. Meine Moral ist völlig am Boden, ich wünsche mich aus der Situation heraus. Ich rede mir zu, Schritt für Schritt, extrem langsam, immer beide Hände an Griffen, fast alles rücklings. Es funktioniert, ich kriege wieder Sicherheit. Es geht immer besser, das Gelände wird einfacher. Einige heikle Aufstiegsstellen vor denen ich Angst hatte kann ich umgehen auf dem "richtigen" Weg, den ich von oben besser erkenne.
Schliesslich komme ich ohne jede wirklich unsichere Situation aus der Wand heraus. Ich bin aber benommen und mache mir Vorwürfe, mich trotz Frau und kleinem Kind leichtsinnig in eine heikle Situation begeben zu haben, zumal diese nicht geplant und deswegen ausrüstungstechnisch nicht vorbereitet war. Der restliche Abstieg ist Routine, schliesslich moderat rasante Bikeabfahrt zum Auto.
Die physische Verfassung war gut, keine Quälerei nötig. Allerdings fragwürdig, ob ich momentan diese Tour als Enchainment (zusätzlich statt mit Auto komplett mit Bike aus München), wie 1996 gemacht, durchstehen würde.
Sonntag, 25. Juni 2006
Benediktenwand Enchainment Maximiliansweg (Bike & Klettern)
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