Dienstag, 31. Juli 2007

Höllental (Biwakzustieg)

Tourdaten: Höllental 1400m, Höhendifferenz 624m (auf), Gesamtzeit 1:40h

Eigentlich war mein Plan, im Höllental zu biwakieren, morgens über das Matheisenkar auf den Jubiläumsgrat zu steigen, dann von der Zugspitze über das Höllental nach Hammersbach abzusteigen und dabei meine Biwakausrüstung wieder mitzunehmen. Obwohl ich den Jubiläumsgrat schon gemacht hatte, erschien mir dann die gesamte Tour in dieser Länge aber zunehmend vermessen, zumal ein konditioneller Einbruch auf dem Jubiläumsgrat absolut nicht drin, weil zu gefährlich ist. Ich fühlte mich zwar körperlich fit, moralisch aber nicht sehr stark und konnte an diesem Tag vor Anspannung nur wenig essen. Da ich kein Risiko eingehen wollte, disponierte ich letztlich abends um und plante am nächsten Tag zunächst mal auf die Zugspitze zu gehen und dann weiter zu sehen.

Vor Ungeduld war ich viel zu früh losgegangen und deshalb schon um drei Uhr bei der Höllentalangerhütte. Dort trank ich etwas und ging dann weiter das Höllental hoch um nicht zu nahe an der Hütte zu sein. Ich suchte mir einen geeigneten Biwakplatz unter einem Baum im Bergwald. Es war jetzt vier Uhr nachmittags und trotz der traumhaften Umgebung war es noch sehr sehr lang bis zum Sonnenuntergang. Ich ärgerte mich, um sechs oder sieben in Hammersbach loszugehen hätte locker gereicht. Ausserdem sollte man die Klamm meiden und über den Stangensteig gehen, dann spart man eine Menge Zeit und Stress mit langsamen Halbschuhtouristen, die, natürlich zu Recht, in beiden Richtungen durch den sehr engen Klammsteig bummeln.

Beim Aufstieg las ich ein Schild "Vorsicht Giftschlangen!" und in der Abenddämmerung lief ein Fuchs direkt an mir vorbei, an die etwa 100 klingelnden Schafe in den Berghängen hatte ich mich schon gewöhnt aber ich wusste auch nicht, ob die nachts nicht in den Wald zum schlafen gehen. Alles in allem legte ich mich gegen 9 Uhr in Schlaf- und Biwaksack auf den Waldboden und hatte wirklich Schiss. Zumal dann, je dunkler es wurde, alle möglichen Geräusche, wie Schritte und Tierschreie scheinbar direkt neben mir auftauchten. Es scheint objektiv unbegründet aber da spielen wohl irgendwelche Urängste mit. Nächstes Mal würde ich höher aufsteigen, z.B. bis zum grünen Buckel und keinesfalls mehr im Wald biwakieren obwohl es tagsüber eine gewisse Geborgenheit vermittelt.

Letztendlich schlief ich dann doch phasenweise ganz gut, wachte natürlich zwischendurch immer mal wieder auf. Die Temperatur ging nachts auf etwa 5 Grad runter, diesbezüglich war aber alles sehr komfortabel, es hätte auch noch kälter sein dürfen.
-> nächster Tag

Sonntag, 29. Juli 2007

Stüdlhütte - Glorer Hütte - Lucknerhaus (Abstieg)

Tourdaten: Stüdlhütte 2801m, Glorer Hütte 2642m, Höhendifferenz Aufstieg 223m / Abstieg 1073m, Gesamtzeit 3:20h

Nach der nächsten Lagernacht mit vollem Bauch eine Verfeinerung des Hüttenabstiegs über den Umweg zur Glorer Hütte. Durchaus ausgesetzter Höhenweg mit kleinen Klettersteigeinlagen, war nichts für jeden aus der Gruppe. Von der im Gegensatz zur Stüdlhütte vereinsamten Glorer Hütte dann zügiger Abstieg zum Lucknerhaus, wo Robert und ich noch ein Mittagessen einnahmen bis die anderen kamen. Heimfahrt wieder in flotten 3h, um 16:00 war ich daheim.

Samstag, 28. Juli 2007

Rotmariswandkopf (Bergsteigen)

Tourdaten: Rotmariswandkopf 3508m, Höhendifferenz 710m, Gesamtzeit 6:20h

Aufstehen um 5:00, Aufbruch um 6:00, sehr heterogene Gruppe, erfahrene Bergsteiger und Gelegenheitswanderer. Alle haben die Tour mehr oder weniger gut geschafft, obwohl sie schon sehr weit ist. Vorbei am Stüdlgrat am Grossglockner (der in meinem Fall dieses Jahr wegen Absage des Seilpartners dann leider doch nicht geklappt hat) und weit über die Gletscher mit sehr ansehnlichen Spalten. Der Fruschnitzkees hatte eine Menge Sulzschnee, hier waren wir vom Hüttenwirt gewarnt worden, ein Bergführer wäre hier vor ein paar Tagen in eine Spalte geflogen.

Es ist nichts passiert ausser ein paar Unmutsäusserungen und temporären Weitergehverweigerungen der Gletscherneulinge, schliesslich wurde von allen der Hauptgipfel oder zumindest ein Vorgipfel erreicht. Angesichts der strapazierten Teilnehmer wurde auf die eigentlich noch geplante Ersteigung des Teufelskamp 3510m verzichtet.

Zurück in der Stüdlhütte bereitete man seinen Organismus durch Fasten und Schlafen schon mal auf das Abendessen vor.

Freitag, 27. Juli 2007

Stüdlhütte (Zustieg)

Tourdaten: Stüdlhütte 2801m, Höhendifferenz 845m, Gesamtzeit 1:55h

Auftakt der jährlichen Bergtour unter Kollegen, diesmal ins Glocknergebiet (Hohe Tauern). Mit 3h für Ferienbeginn eine sehr zügige Autofahrt. Dann Raufbuckeln der schweren Rucksäcke vom Lucknerhaus (Kals) auf die Stüdlhütte, hier hätte es für €4,- pro Rucksack auch eine Materialseilbahn von der Lucknerhütte aus gegeben.

Stüdlhütte unglaublich, ist das noch eine Bergsteiger-Schutzhütte oder ein Gourmet-Hotel? Wenn da die WC-Situation (nur 3 Männer-WCs für die ganze Riesenhütte) nicht wäre, würde ich sagen letzteres. Ab halb 7 riesiges Salatbuffet, mehrere Suppen, 3 Hauptspeisen zur Auswahl (Dinge wie "Bio-Jungschwein" oder "Flugentenbrust"), vom korrekt gekleideten Chefkoch einzeln an der Theke hergerichtet und ausgegeben, dann mehrere Dessertkreationen, Obst, grosses Käsebuffet. Reichlich Personal, extremst freundlich und zuvorkommend.

Ok, man kann das alles geniessen und sich endlos laben bis der Ranzen platzt, aber auf mich wirkte es in dieser Umgebung schon fast befremdlich, was ich dem Hüttenwirt auch gesagt habe. Ich für meinen Teil habe ständig nach der versteckten Kamera gesucht.

Mittwoch, 25. Juli 2007

Söllerpass und Meilerhütte (Bergsteigen)

Tourdaten: Söllerpass 2211m, Meilerhütte 2374m, Höhendifferenz 1400m, Gesamtzeit 7:30h

Die alljährliche Runde mit Laure, hier jetzt im 15. Jahr in Folge. Diesmal wieder ohne Übernachtung am Parkplatz. Aufstieg zum Söllerpass mit Gedenkstelle sehr flott in 2:40h. Das lag wohl auch daran, dass mir die Sonne wegen Wolken und Nebel nicht direkt auf Rücken und Hinterkopf knallte, was mich hier immer schlapp macht. Es waren noch andere Leute auf dem Weg unterwegs (wir waren dieses Jahr später dran als sonst), mehrere schienen beim Beginn der Schwierigkeiten (ausgesetzt, I) umgekehrt zu sein. Der Weg wird durch Erosion auch wirklich jedes Jahr schlechter und scheint nicht gepflegt zu werden. Für den Abstieg bei Nässe absolut nicht zu empfehlen.

Rast an der Gedenkstelle, alles war unverändert, selbst die Blumen vom letzten Jahr steckten als Stroh noch im Draht. Dann rüber zur Meilerhütte, nicht ohne vorher mit mir zu hadern ob ich nicht doch mal den Öfelekopf machen sollte. Auf der Meilerhütte gönnte uns Laure einen Kaffee, dann gings zügig übers Bergleintal wieder nach Leutasch runter. Hier kam uns, auch ungewöhnlich, absolut niemand entgegen.

Samstag, 21. Juli 2007

Schwarzenbachtal (Biketour)

Tourdaten: Strecke 30km, Höhendifferenz 700m, Moser 1/16 , Gesamtzeit 3:30h

Nach der schönen Jachenau-Tour letzte Woche nochmal in die selbe Gegend per Bike. Das Schwarzenbachtal ist sehr einsam, erster Kontakt mit anderen Menschen überhaupt erst auf dem Langenecksattel. Den Teil der Tour bis dahin kannte ich schon von der Benediktenwandumrundung, immer wieder unglaublich ist die romantische Lage der Rautalm, eine richtiggehende Gebirgsoase.

Die Abfahrt in die Jachenau ist alles andere als spassig, bis 20% Gefälle, da weint man um die schwitzend gewonnenen Höhenmeter. Schöner auf jeden Fall die Alternativroute über die Tanneralm, der Weg war aber grossräumig gesperrt wegen Waldarbeiten, zum Glück per Schild angekündigt.

Zweiter Teil der Tour über den Rehgraben ist hübsch, wäre eine schöne Kinder-Biketour. Er endete in meinem Fall an einer Insider-Badestelle an der Jache, Mosers Abzweig nach Leger scheine ich übersehen zu haben und war nicht der einzige Biker, der ein Stüch zurück nach Langeneck über die Strasse fuhr.

Sonntag, 15. Juli 2007

Staffel (Familienbergtour)

Tourdaten: Staffel 1532m, Höhendifferenz 770m, Gesamtzeit 7h

Ferienbeginn in einigen Bundesländern, da war wieder der Schleichweg nach Tölz über Einsiedel gefragt und dann eine kühle und möglichst noch nicht so oft begangene Tour in dieser Ecke. Den Staffel kannte ich bisher nicht, ich hab ihn auf der Karte gesehen. Schöne Familienrundtour, Hochsommerwetter, daher Aufstieg west-, Abstieg ostseitig. Der Staffel ist ohnehin ideal bei Hitze, da die Wege grösstenteils im Wald verlaufen. Erst bei den jeweiligen Querungen zum südseitigen Gipfelstichweg ist man der Sonne ungeschützt ausgesetzt.

Der Staffel ist ein einsamer Berg, wir haben nur wenige Leute getroffen, es gibt halt auch keine Hütte. Die Aussicht ist grandios, im Norden Benediktenwandpanorama, im Süden Karwendel und sogar ein Stück blaugrüner Sylvensteinsee. Und natürlich der grandiose Tiefblick direkt runter in die unvergleichliche Jachenau und zum Walchensee.

Wir haben in Achner mit schlechtem Gewissen vor einer Scheune eines Hofes geparkt, denn Parkplätze in dem Sinne gibt es hier nicht. War aber scheinbar kein Problem, kein Bauer mit Flinte, kein Zettel, kein böses Wort. Hier scheint die Welt noch in Ordnung. Beim Aufstieg auf dem Forstweg hat sogar eine ältere Almwirtin ihr Auto angehalten und gefragt ob wir auf den Staffel gehen um uns dann viel Spass zu wünschen.

Rast beim Abstieg etwas unter dem Gipfel, Merlin wollte relativ viel selbst laufen, sogar im steigartigen Gelände, dann natürlich eher an Julias Hand baumelnd. Nachher noch gebadet in der jungen Isar (unser früherer Übernachtungsparkplatz) und schöner Ausklang auf der Caféterasse in Leger.

Dienstag, 3. Juli 2007

Fockenstein (Familienbergtour)

Tourdaten: Fockenstein 1564m, Höhendifferenz 790m, Gesamtzeit 6h

Eigentlich war der Hirschberg geplant, durch zu frühes Abbiegen in Bad Wiessee landeten wir an einem kleinen Parkplatz am Zeiselbach und entschieden uns kurzerhand für den Fockenstein. Den Weg durch das Zeiselbachteil zur Aueralm kannte ich vom Biken, im 2. Teil fies steil, man sollte nicht anhalten, sonst kommt man nicht mehr los. Zu Fuss eine schöne Sache, die Aueralm wie immer proppenvoll. Wir haben uns auch nicht lange aufgehalten, erst später im Schatten Pause gemacht und dann hoch auf den Fockensteingipfel, auf dem ich wohl zum ersten Mal war. Merlin hatte Spass dabei auf den Gipfelfelsen rumzuklettern und konnte nur unter lautstarkem Protest wieder von einem Sitzplatz in der Kraxe überzeugt werden.

Abstieg dann hintenrum, also nach Süden und über den Forstweg wieder zur Aueralm. Von dort den selben Weg zurück zum Auto. Obwohl Laure, Julia und ich gesundheitlich angeschlagen waren, ein sehr schöner, ausgefüllter Tourentag. Der Fockensteingipfel ist trotz Massen von Fliegen ein ganz besonders schöner Rast- und Aussichtspunkt, und so ganz anders als der benachbarte Geiersteingipfel, auf dem wir ja in letzter Zeit öftern mal waren. Die Überschreitung der beiden Gipfel, also von Lenggries nach Bad Wiessee ist sicher sehr lohnend, man könnte das gut per BOB arrangieren.