Tourdaten: Höllental 1400m, Höhendifferenz 624m (auf), Gesamtzeit 1:40h
Eigentlich war mein Plan, im Höllental zu biwakieren, morgens über das Matheisenkar auf den Jubiläumsgrat zu steigen, dann von der Zugspitze über das Höllental nach Hammersbach abzusteigen und dabei meine Biwakausrüstung wieder mitzunehmen. Obwohl ich den Jubiläumsgrat schon gemacht hatte, erschien mir dann die gesamte Tour in dieser Länge aber zunehmend vermessen, zumal ein konditioneller Einbruch auf dem Jubiläumsgrat absolut nicht drin, weil zu gefährlich ist. Ich fühlte mich zwar körperlich fit, moralisch aber nicht sehr stark und konnte an diesem Tag vor Anspannung nur wenig essen. Da ich kein Risiko eingehen wollte, disponierte ich letztlich abends um und plante am nächsten Tag zunächst mal auf die Zugspitze zu gehen und dann weiter zu sehen.
Vor Ungeduld war ich viel zu früh losgegangen und deshalb schon um drei Uhr bei der Höllentalangerhütte. Dort trank ich etwas und ging dann weiter das Höllental hoch um nicht zu nahe an der Hütte zu sein. Ich suchte mir einen geeigneten Biwakplatz unter einem Baum im Bergwald. Es war jetzt vier Uhr nachmittags und trotz der traumhaften Umgebung war es noch sehr sehr lang bis zum Sonnenuntergang. Ich ärgerte mich, um sechs oder sieben in Hammersbach loszugehen hätte locker gereicht. Ausserdem sollte man die Klamm meiden und über den Stangensteig gehen, dann spart man eine Menge Zeit und Stress mit langsamen Halbschuhtouristen, die, natürlich zu Recht, in beiden Richtungen durch den sehr engen Klammsteig bummeln.
Beim Aufstieg las ich ein Schild "Vorsicht Giftschlangen!" und in der Abenddämmerung lief ein Fuchs direkt an mir vorbei, an die etwa 100 klingelnden Schafe in den Berghängen hatte ich mich schon gewöhnt aber ich wusste auch nicht, ob die nachts nicht in den Wald zum schlafen gehen. Alles in allem legte ich mich gegen 9 Uhr in Schlaf- und Biwaksack auf den Waldboden und hatte wirklich Schiss. Zumal dann, je dunkler es wurde, alle möglichen Geräusche, wie Schritte und Tierschreie scheinbar direkt neben mir auftauchten. Es scheint objektiv unbegründet aber da spielen wohl irgendwelche Urängste mit. Nächstes Mal würde ich höher aufsteigen, z.B. bis zum grünen Buckel und keinesfalls mehr im Wald biwakieren obwohl es tagsüber eine gewisse Geborgenheit vermittelt.
Letztendlich schlief ich dann doch phasenweise ganz gut, wachte natürlich zwischendurch immer mal wieder auf. Die Temperatur ging nachts auf etwa 5 Grad runter, diesbezüglich war aber alles sehr komfortabel, es hätte auch noch kälter sein dürfen.
-> nächster Tag
Dienstag, 31. Juli 2007
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